Projekte

Zielsetzungen

Bereits als wir das Haus der Schmetterlinge in Bordano leiteten, nahmen wir an Sensibilisierungskampagnen zum Schutz der Umwelt teil bzw. organisierten sie. In der Vergangenheit waren wir ebenfalls Partner von Projekten zum Erhalt bedrohter Arten und gefährdeter Lebensräume.

Zu erwähnen ist auch unsere Zusammenarbeit mit dem Kommando der Staatlichen Forstbehörde für die Umsetzung des Washingtoner Artenschutzabkommens, durch technische Unterstützung und Erstaufnahme beschlagnahmter Tiere.

Mit dem Naturschutzgebiet Cornino-See möchten wir die bereits laufenden Projekte weiterführen bzw. erweitern und auch an zahlreichen neuen Projekten arbeiten!

Aufklärung, Erziehung und Erhaltung – Die Kampagnen

Gänsegeier-Erhaltungsprojekt in Forgaria nel Friuli

Das Ende der 1980er Jahre in den Friauler Voralpen angelaufene Projekt zur Erhaltung des Gänsegeiers soll den sinkenden Zahlen dieser Aasfresser in den Alpen und im Adriaraum entgegenwirken. Den Vögeln wird zusätzliche Nahrung angeboten und es wird versucht, die Bildung neuer Kolonien zu begünstigen. Zu diesem Zweck wurde ein Futterplatz eingerichtet und 75 Gänsegeier frei gelassen. Die Vögel werden mit farbigen Ringen markiert und einige erhalten Funksender, mit deren Hilfe die Standortwechsel aus erheblicher Entfernung mitverfolgt werden können. Die verwendete Technik und Vorgehensweise ist einzigartig, da es sich um das erste derartige Projekt in Italien handelt. Die Kolonie zählt derzeit etwa 150 Gänsegeier während der Wintermonate und über 200 im Frühjahr-Sommer, wenn zahlreiche Exemplare aus Kroatien und anderen Ländern wie Frankreich, Spanien, Bulgarien, Serbien, usw. hinzukommen. Rund 30 Paare brüten im mittleren Tagliamento-Tal.

Das Projekt wird von der Autonomen Region Friaul Julisch Venetien finanziert, während die Verwaltung den Gemeinden Forgaria nel Friuli und Trasaghis obliegt.

Die gesamte Initiative ist nicht nur aus naturkundlicher und wissenschaftlicher Sicht von großer Bedeutung, sondern auch aufgrund der Lehrfunktion und für den Naturtourismus, da es einem stets wachsenden Publikum die Eigenheiten und ökologischen Problematiken nicht nur des Gänsegeiers, sondern auch anderer Raubvögel aufzeigt. Das ganze Gebiet eignet sich ausgezeichnet für Birdwatching, da zahlreiche Arten zu sehen sind und es sich zudem auf einer besonders im Frühjahr und Herbst stark genutzten Vogelzugroute befindet.

Projekt „Der Sonderbeobachtete“

Im Laufe des Jahres 2013 wurden im Schutzgebiet dank der wertvollen Mithilfe einiger dem UIZA (Italienischer Verband Zoologischer Gärten und Aquarien) angeschlossener zoologischer Einrichtungen moderne Ausrüstungen für die Erforschung und Überwachung dieser wundervollen Geier installiert. Zur Unterstützung der Forschungs- und Studienarbeit der Fachleute und Experten des Schutzgebiets wurden zur Überwachung des Futterplatzes der Gänsegeier zwei hoch auflösende Kameras installiert, die rund um die Uhr (24 h) aufzeichnen. Eine davon fungiert als Webcam und ist dem Publikum direkt auf der Internetseite des Schutzgebiets zugänglich. Für Liveaufnahmen von der Futterstelle hier klicken!

Am Samstag, dem 25. Mai 2013, zogen Experten, Fachleute, Ornithologen, öffentliche Verwaltung, internationale Verbände sowie Vertreter zoologischer Einrichtungen aus dem In- und Ausland in Forgaria nel Friuli Bilanz hinsichtlich des „Sonderbeobachteten Gänsegeier“, der mit nur einem Flügelschlag Europa miteinander verbindet: von den Pyrenäen bis nach Österreich und von Abruzzen und Sardinien bis nach Afrika.

Dieses wichtige Ergebnis konnte nur dank der wertvollen Mithilfe und finanziellen Unterstützung einiger dem UIZA (Italienischer Verband Zoologischer Gärten und Aquarien) angeschlossener zoologischen Einrichtungen erreicht werden. UIZA und Parco Natura Viva in Bussolengo finanzieren außerdem Satellitenempfänger, die äußerst wichtige Informationen zu den Ortswechseln der Tiere liefern.

Internationaler Tag der Geier

Alljährlich findet weltweit am ersten Samstag im September der „Vulture Awareness Day“ statt, der internationale Tag zur Information und Sensibilisierung für Gänsegeier.

Gänsegeier gehören zu einer Gruppe von ökologisch sehr wichtigen Vögeln, die zahlreiche Aufgaben im Ökosystems innehaben. Bis vor wenigen Jahren gab es 23 Arten, die in Afrika, Asien, Mitteleuropa und Amerika recht häufig vorkamen. Kürzlich aufgetretene Problematiken durch den Mensch und seine Tätigkeiten stellen eine ernsthafte Bedrohung für die meisten Arten dar, die sehr schnell aus immer größer werdenden Gebieten verschwinden. Hauptursache sind Gift, Veränderungen der Umwelt, Wilderei, Kollision und Elektrokution (Tod durch Strom), hochgiftige Arzneimittel in Verwendung für Haus- und Nutztiere, Bleivergiftung und verschiedene Formen der Störung.

Der internationale Tag der Sensibilisierung für Geier wurde vom Birds of Prey Programme in Südafrika und dem Hawk Conservancy Trust in England ins Leben gerufen, die diese Initiative dank ihrer Zusammenarbeit auf internationaler Ebene ausweiten konnten. Erklärtes Ziel der Kampagne ist die verstärkte Bemühung um die Erhaltung dieser faszinierenden Vogelarten und die Bekanntmachung ihrer enorm hohen ökologischen Bedeutung. Diese geflügelten Riesen waren ständige Begleiter des Menschen in seiner ganzen Geschichte und Evolution und benötigen nun geeignete Projekte und Schutzmaßnahmen.

Nehmen Sie an unseren Initiativen im Naturschutzgebiet teil und leisten auch Sie einen Beitrag zur Erhaltung dieser wundervollen Vögel.

Aliens – Invasie Arten in Friaul Julisch Venetien

Die Kampagne soll die Besucher durch Aktivitäten, Workshops, Tafeln und Schilder über das wichtige Thema der invasiven Tier- und Pflanzenarten informieren und sensibilisieren. Die so genannten Bioinvasoren stellen ein internationales Problem dar – laut EU-Schätzungen sind auf unserem Kontinent rund 10.000 fremde Arten heimisch!

Aus einem kürzlich veröffentlichten Dokument der Europäischen Umweltagentur geht hervor, dass 15% dieser Arten negative Auswirkungen haben und nicht nur den Ökosystemen und heimischen Arten, sondern auch der Wirtschaft und der Gesundheit der menschlichen Bevölkerung Schaden zufügen.

Als invasiv gelten alle Arten, die zufällig oder beabsichtigt in ein Gebiet eingeschleppt werden, das nicht ihrem ursprünglichen Areal entspricht. Problematisch wird es dann, wenn die Neuankömmlinge sich so wohl fühlen und sich so leicht fortpflanzen, dass sie die heimischen Arten in ihrem Bestand bedrohen und in einigen Fällen sogar verdrängen.